Ende Januar 2012 sind zwei junge Touristen aus
Grossbritannien, Leigh Van Bryan und seine Freundin Emily Bunting, nach Amerika
geflogen und in Los Angeles wurde ihnen die Einreise verweigert. Sie wurden mit
mexikanischen Drogen-Schmugglern 12 Stunden lang unter bewaffneter Bewachung in
einer Zelle festgehalten.
Grund für das Einreiseverbot war Leigh Van Bryans Tweet. Kurz
vor der Abreise hatte er in Twitter geschrieben: “@MelissaxWalton free this
week for a quick gossip/prep before I go and destroy America? x“. Er hat aber damit nicht gemeint, dass er
Amerika zerstören wollte. „Destroy“ bedeutet im British-Slang einfach“'party“
und er wollte mit diesem Tweet seine Kollegen fragen, ob sie diese Woche frei für
Klatsch seien, bevor er in Amerika ein „Party“ habe. (Parkinson,
R. H.. 2012.
von http://www.dailymail.co.uk/news/article-2093796/Emily-Bunting-Leigh-Van-Bryan-UK-tourists-arrested-destroy-America-Twitter-jokes.html).
Leigh Van Bryan hatte früher auch schon einen anderen Witz
auf seinem Twitter gemacht, welcher von einer bekannten US-
Zeichentrick-Sendung „Family Guy“ zitiert wurde. Dieser Spruch lautete: „3
weeks today, we're totally in LA p****** people off on Hollywood Blvd and
diggin' Marilyn Monroe up!“ (Parkinson,
R. H.. 2012. von http://www.dailymail.co.uk/news/article-2093796/Emily-Bunting-Leigh-Van-Bryan-UK-tourists-arrested-destroy-America-Twitter-jokes.html).
Diese Aussage war ein weiterer Grund, weshalb er von den US-Behörden als eine
verdächtige Person eingestuft wurde.
The New York Times fragte The United States Department of
Homeland Security (DHS) über diesen Vorfall aus und erhielt die Antwort, dass
das DHS wegen „Sicherheits-Besorgnis“ Leigh Van Bryan und seiner Freundin ihre
Einreise verweigerte. Das DHS gab aber keine genauen Hintergründe dazu, wie und
warum sie Leigh Van Bryan beobachtet und als gefährlich eingestuft hatten. (Goodman, J.
D.. 2012. von http://thelede.blogs.nytimes.com/2012/01/30/travelers-say-they-were-denied-entry-to-u-s-for-twitter-jokes/).
Ein grosses Problem von solchen Social-Network-Diensten im
Internet ist, dass es Benutzer weltweit gibt und der Inhalt auch weltweit zugänglich
ist, aber die Gesetze, Denkweisen oder Kulturen nicht in jedem Land auf der
Welt gleich sind. Beispielweise stellten Leigh Van Bryans Tweets in England kein
Problem dar, aber in den USA schon. Dementsprechend ist auch Zensur in
Social-Network-Diensten in verschiedenen Ländern nicht gleich stark ausgeprägt.
Wo bei einigen Ländern Zensur kaum ein Thema ist, ist es bei anderen fast
notwendig, um die Benutzer nicht in Gefahr zu bringen.
von Bissig
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