Dienstag, 12. Juni 2012

Kinderschutz und Social Media-Zensur in Japan


(„Ein Handzettel für die Interneterziehung Jugendlicher“ von http://www8.cao.go.jp/youth/youth-harm/koho/pdf/youth-h3-1.pdf, abgerufen am 1.5.2012).
Act on Development of an Environment that Provides Safe and Secure Internet Use for Young People” ist ein Gesetz in Japan, um Jugendliche (unter 18 Jahre alt) gegen “information provided for public viewing (including looking and listening; the same shall apply hereinafter) via the Internet that considerably impedes the sound growth of young people.” zu schützen. Das Gesetz auferlegt Internetprovidern (Zugang per Computer und Handy), für jugendliche Kunden einen Filterung-Service als Pflicht anzubieten, solange die Eltern dies nicht als unnötig erachten.
2008 wurde das Gesetz von einem Mitglied des japanischen Oberhauses verabschiedet und ist am 4.1.2009 in Kraft getreten.
Schon im Jahr 2007 nutzten 77.4% der Kinder im Alter von 6-12 Jahren den Computer und 58.3% nutzten das Internet am Computer. 57.5% der Kinder verwendeten das Internet zum Surfen. Häufig verwenden sie dabei auch Social Media (z.B. um Blogs zu erstellen oder Kommentare zu Webseiten zu schreiben) (Kabinettsbüro. 2007. von http://www8.cao.go.jp/youth/kenkyu/jouhou5/g.pdf).
Als augenscheinliches Faktum stehen im Internet viele für Kinder schädliche Webseiten, Blogs, Filme, Fotos Internetforums (wie 2channel) und SNS (social networking service). SNS und Internetforen sind besonders gefährlich, weil böswillige Personen Kinder dadurch einfacher kontaktieren können. Viele Kinder mögen aber die Nutzung von Social Media, weil sie dadurch verbotene Informationen finden, die in der realen Welt nicht einfach zugreifbar sind. (Koida. 2012. http://www.slideshare.net/geroppa/ss-11784151). In Japan gibt es auch sogenannte Social Network Games, welche für Jugendliche gefährlich sein können, weil durch Benutzer dieser Social Network Games seltene Elemente für Games oft mit hohen Preisen gehandelt werden. Manche Jugendliche brauchen dafür zu viel Geld. (Miyake/Ihara. 2012. Nihon Keizai Shimbun. http://www.nikkei.com/news/article/g=96959996889DE6E2E6E2E0E7E4E2E3E1E2E6E0E2E3E0869198E2E2E2).
Es gibt aber auch hier die gleiche Gegenmeinung wie bei SOPA. Internet-Service Unternehmer (z.B. Yahoo! Japan) und Massenmedien Gesellschaft (z.B. The Japan Newspaper Publishers & Editors Association) haben ihre Gegenmeinung veröffentlicht. Sie befürchten, dass dieses Kinderschutz-Gesetz „das Recht auf freien Zugang zu Informationen“ und „die Meinungsfreiheit“ für Kinder und Jugendliche einschränken könnte.

von Bissig

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