von Domaina, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Euro2012_venues-fr.svg?uselang=de, abgerufen am 22.05.2012) |
Am 8. Juni 2012 ist es soweit: Die Fussballeuropameisterschaft findet in Polen und der Ukraine statt. Bereits im Vorfeld fordern einige Politiker wegen der problematischen Menschenrechtslage in der Ukraine einen Boykott der Spiele (http://www.stern.de/news2/aktuell/protest-gegen-ukraine-amnesty-lehnt-boykott-der-fussball-em-ab-1822216.html).
Mit der Meinungs- und
Informationsfreiheit steht es in der Ukraine in vielem nicht zum Besten. Rundfunk
und Presse sind der Zensur ausgesetzt. In der Verfassung sind die
Medienfreiheit und Medienunabhängigkeit zwar garantiert, in der Praxis werden
sie aber kaum umgesetzt. Die Gründe dafür sind vielschichtig (Stegherr; Liesem
2010, S. 352).
Die finanzielle Lage der Medien ist ein wesentlicher Grund
dafür, dass Zensur ausgeübt werden kann. So sind die Medien von staatlichen
und privaten Geldgebern abhängig, um finanziell überhaupt bestehen zu können. Die
Geldgeber wiederum finanzieren die Medien nicht uneigennützig, sondern
versuchen die öffentliche Meinung zu beeinflussen (Stegherr, Liesem 2010, S.
347). Journalisten werden ausserdem bei ihrer Arbeit von staatlicher Seite
häufig unter Druck gesetzt. Übergriffe auf Journalisten finden wiederholt statt
und führen dazu, dass viele Selbstzensur ausüben (http://php5.arte.tv/yourope/de/2011/01/16/ukraine-zensur-und-selbstzensur/).
In der Ukraine sind für die meisten Menschen noch immer Rundfunk und Presse die wichtigsten Informationsquellen. Nur etwa ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung hat bisher Zugang zum Internet. Die Anzahl der Internetnutzer ist aber stark am Zunehmen (Stegherr; Liesem 2010, S. 256).
Viele Journalisten, Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten nutzen beispielsweise den Blog-Dienst Lievejournal. Bei den Jugendlichen sind Soziale Netzwerke beliebt wie die russische Plattform Vkontakte und Odnokklassniki (http://www.metronaut.de/2010/03/du-spuerst-die-aenderungen-in-der-luft-interview-mit-dem-ukrainischen-zensurgegner-alexandr-wolodarskij/ ). Social Media werden aber auch genutzt, um an den Mächtigen Kritik zu üben. So werden auf YouTube kritische und satirische Filme über Politiker veröffentlicht (http://blog.zdf.de/hyperland/2011/09/ukraine-die-social-media-legasthenie-der-politiker/).
Viele Journalisten, Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten nutzen beispielsweise den Blog-Dienst Lievejournal. Bei den Jugendlichen sind Soziale Netzwerke beliebt wie die russische Plattform Vkontakte und Odnokklassniki (http://www.metronaut.de/2010/03/du-spuerst-die-aenderungen-in-der-luft-interview-mit-dem-ukrainischen-zensurgegner-alexandr-wolodarskij/ ). Social Media werden aber auch genutzt, um an den Mächtigen Kritik zu üben. So werden auf YouTube kritische und satirische Filme über Politiker veröffentlicht (http://blog.zdf.de/hyperland/2011/09/ukraine-die-social-media-legasthenie-der-politiker/).
Es scheint, dass das Internet und Social Media in der
Ukraine auch für die politischen
Prozesse noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Inzwischen gibt es aber bereits Berichte, wonach die Regierung in der
Ukraine eine Internetzensur vorbereitet. So sollen Internet-Zeitungen zukünftig
der Lizenzpflicht unterworfen werden, welche eine einfache Kontrolle der
Redakteure und Herausgeber ermöglicht (http://ukraine-nachrichten.de/bjut-regierung-bereitet-internet-zensur_2845_politik ).
von ev
Quellen:
Stegherr, Marc; Liesem, Kerstin (2010): Die Medien in
Osteuropa. Mediensysteme im Transformationsprozess. Wiesbaden. VS Verlag für
Sozialwissenschaften.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen